Gesichter

Graphit, Kohle, Frottage, Zeichenpapier auf Buchbinderkarton kaschiert, auf Keilrahmen aufgetackert
30 x 30 cm
2009-2010

Wenn die Hand zur Krone wird.
Diese Serie konzentriert sich auf zwei graphische Stilmittel, dem sogenanntem „blindem Zeichnen“ und der Frottage.

Unter „blindem Zeichnen“ versteht man folgendes: man schaut konzentriert auf den zu zeichnenden Gegenstand und zeichnet, ohne auf das Papier zu schauen.

Durch die hohe Konzentration auf das Gesehene und die direkte Umsetzung auf die ausführende Hand bekommt die Zeichnung einen sehr emotionalen Charakter, trotzdem ist das Ergebnis nicht 100% zu steuern.

Die darüber gesetzte Frottage unterstreicht den Gemütszustand des abgebildeten Gesichtsausdruck.

Durch das „blinde Zeichnen“ wird aus einer abgebildeten Hand auch schon mal eine Krone, die zu schief auf dem Kopf sitzt.

 

Blinde Portraits

Blinde Portraits, Graphit auf Zeichenpapier, 30 x 30 cm, 2014

Diese Arbeiten sind für die Ausstellung TAUSCH contemporary Art fair entstanden. Der Kunstverein Eulengasse und der BOK Offenbach haben gemeinsam eine alternative Kunstmesse in der Heynefabrik in Offenbach veranstaltet, ein Forum mit einer Reihe von Vorträgen und unterschiedlichen Positionen verschiedener Künstlern und Kunstvermittlern.

Mein Beitrag war ein Vortrag über das „Blindzeichnen“ und die entsprechenden praktischen Arbeiten dazu.

Das Blindzeichnen ist eine experimentelle Zeichentechnik, bei der man den Gegenstand sehr genau betrachtet und beim Zeichnen nicht auf das Papier schaut. Ziel ist es, das Sehen zu schulen und eine direkte Verbindung vom Auge und der Zeichenhand herzustellen. Mit dieser Methode kann man seine linke Gehirnhälfte, die für die Logik, Wissen, Planung, Analyse und Rationalität verantwortlich ist, zurückdrängen und die rechte Gehirnhälfte, die für Kreativität, Erinnerung, Imagination und räumliches Sehen zuständig ist, herausfordern und trainieren.